Käsesorten aus aller Welt

Genusswelten

Käse ist lecker und die Käserei eines der ältesten Verfahren, um Milch und Milchprodukte haltbar zu machen. Das Grundprinzip dabei ist, das Milcheiweiß zum Gerinnen zu bringen. Alles weitere ist der Kunst der Käsemacher überlassen. Weltweit gibt es über 5.000 Käsesorten, die meist als nationale Spezialitäten gelten.

Unsere holländischen Nachbarn werden zumindest mit dem Blick von außen über ihre Käseproduktion oft regelrecht definiert, ähnliches gilt für den Schweizer Käse.

Auch in den Mittelmeerländern Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, der Türkei und den arabischen Ländern ist Käse ein unverzichtbarer Teil der Esskultur.

Einen kleinen Einblick über verschiedene Käsesorten aus aller Welt möchten wir Ihnen hier präsentieren:

Italienische Käsesorten – das Erbe der Römer

Käse aus Italien ist ein fast urtümlicher Genuss, der “direkt” aus der römischen Antike zu uns gekommen ist. In italienischen Käsereien werden rund 600 Käsesorten hergestellt, ein Drittel davon gilt als “traditioneller” Käse, für 30 italienische Käsesorten gaben sich die Käse-Manufakturen die Ursprungsbezeichnung schützen lassen.

Vielleicht kennen Sie beispielsweise von italienischen Weinen den Markenzusatz “D.O.C.”: Das Prädikat verweist auch beim Käse auf die Originalität und einen traditionellen Hintergrund der Produkte und ein unverfälschtes Lebensmittel.

Hierzulande sind vermutlich Parmesan, Gorgonzola und vielleicht noch Grana Padano und Pecorino die bekanntesten italienischen Käsesorten.
Alle vier Käsevarianten führen uns tief in die Geschmackswelten italienischer Regionen.

Gorgonzola stammt ursprünglich aus der Lombardei und ist ein Winterkäse. Sein Ursprungsname “Straccino de Gorgonzola” bedeutet soviel wie der “Müde aus Gorgonzola”.

Der urtümliche Ultra-Hartkäse Grana Padano wurde in Norditalien “erfunden”. Noch heute dürfen nur Käsemacher aus bestimmten Regionen ihren Käse so bezeichnen.

Parmesan und Pecorino – ursprünglich in der Po-Ebene beheimatet – werden heutzutage in ganz Italien hergestellt und geliebt, von ihnen gibt es eine große Anzahl regionaler Varianten.

Hierzulande fast unbekannt ist dagegen der Montasio, ein delikater Bergkäse aus dem nordöstlichen Friaul.

Die Inseln Sardinien und Sizilien haben eigene Käsewelten ausgebildet, beispielsweise ist Sardinien berühmt für seine Schafsmilch-Käse.

Französische Käsesorten – verfeinerter Genuss

Auch die Wurzeln vieler französischer Käsesorten reichen bis in die Antike. Ihre Vielfalt ist mit über 1.000 Käsevarianten nahezu unüberschaubar. Käse ist im Gourmet-Land Frankreich ein unverzichtbarer Bestandteil der Esskultur, der als separater Gang bei keiner Mahlzeit fehlen darf.

Das französische Gütesiegel für Wein und Käse heißt “Appellation d’ Origine Contrôléeaus” (AOC) und weist auf Originalität und kontrolliere Herstellung der Lebensmittel hin.

Auch die französischen Käse sind regionale Spezialitäten. Der Norden Frankreichs ist für seine Weichkäse aus Kuhmilch, etwa Camembert und Brie, bekannt.

Aus dem französisch-deutschen Grenzland stammen Bergkäse wie Munster oder Mont d´Or, die aus der Herbst- und Wintermilch der Hochland-Kühe gewonnen werden.

Die urtümlichsten Käsesorten Frankreichs stammen aus den Alpen, dem französischen Zentralmassiv und den Pyrenäen. Dazu zählen etwa der bereits von Plinius erwähnte Hartkäse Cantal oder die Käsesorten Gruyère de Comté und Beaufort.

Im Süden Frankreichs werden zahlreiche Edelschimmel-Käse produziert, neben dem auch international bekannten Roquefort gibt es zahlreiche und oft mehr als 1.000 Jahre alte regionale Sorten.

Spanische Käsesorten – traditionelle Bauernkäse

Auch Spanien ist ein “Käseland” mit zahlreichen regionalen Käse-Varianten sind auch heute noch traditionelle Bauernkäse und tragen oft ( ebenso wie die “Italiener”) das D.O.C.-Gütesiegel.

Eine klassische und auch bei uns beliebte spanische Käsesorte ist beispielsweise der Manchego. Dabei handelt es sich um einen Hartkäse aus Schafsmilch, der seine Wurzel im zentralspanischen Hochland, der “La Mancha” hat.

Sein Pendant im Norden ist der “Queso Roncal” aus Navarra.

Ebenfalls aus dem Norden Spaniens stammt der Queso Cabrales, ein Blauschimmelkäse, der an den französischen Roquefort erinnert. Dieser Käse hat in der asturischen Küche seinen festen Platz hat und bereichert dort sogar Fischgerichte.

Etwas ungewöhnlich ist dagegen die Torta de Casar, die man mit dem Löffel essen kann. Dieser Schafskäse aus der Extremadura ist in seinem Inneren flüssig, die Käsemasse reift in der harten Schale des Käselaibs.

Feta-Käse aus dem mediterranen Raum

Auch der Osten und Süden des mediterranen Raumes hat seine eigenen Käsespezialitäten. Im Vordergrund steht hier scheinbar in zahlreichen Varianten der Feta-Käse.

Feta-Käse wird bis heute nicht nur in Käsereien, sondern nach in den Familien überlieferten Rezepten zu Hause hergestellt. Dabei ist Feta mitnichten einfach Feta, sondern kommt in milden, sahnigen Varianten, aber auch sehr salzigen und etwas härteren Varianten auf den Tisch.

Teilweise wird die Käsemasse, original ausschließlich aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt, vor dem Einlegen in Salzlake mit Kräutern, Gewürzen oder Chilis angereichert.

Daneben gibt es, ebenfalls auf Feta-Basis, harte Zopfkäse, getrocknete Käse, die über Jahre haltbar sind, zahlreiche leckere Frischkäse-Varianten aus Schafs- Ziegen- oder Kuhmilch und den sogenannten “römischen Käse”, der an den italienischen Grana Padano erinnert.

Die beste Art, die mediterranen Käse zu genießen? Natürlich schmecken die Käsesorten vom Mittelmeer zu Hause genauso wie im Restaurant. Wir finden allerdings, dem Original-Genuss kommt ein Sommer-Picknick am nächsten – mit Käse, Oliven, einem guten Wein, mit Freunden und viel Zeit für Gespräche und Genuss.

Über Patrick 16 Artikel
Patrick ist leidenschaftlicher Feinschmecker. Auf reisen erkundet er fremde Länder als erstes kulinarisch.

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